Beschwerde lesen

Am 10.10.2012 sahen wir im Möbel Martin in Mainz ein Bett mit Bettkästen zu einem Preis von 475 € im Angebot, welches wir gern haben wollten. Der Verkäufer (Hr. Matthias F.) führte die Kaufabwicklung durch. Meine Frage, ob das Bett mit Bettkästen ist, bejahte er. Ich hatte ja auch gesagt, wir wollen das Bett, genau so wie es da steht.

Am 19.11.2012 wurde das Bett geliefert, leider jedoch eine andere Variante OHNE BETTKÄSTEN. Die beiden Monteure (die dafür nichts konnten) meinten dazu nur, dass sie das Problem öfter haben, dass Kunden nicht das bekommen, was sie eigentlich wollten und irgendwas anders ist oder fehlt. Daraufhin habe ich natürlich direkt bei Möbel Martin angerufen, wo mir mitgeteilt wurde, dass das genau das Bett ist, was so auf unserer Bestellung steht. Wenn das Bett mit Bettkästen bestellt worden wäre, dann würde sowas auf dem Kaufvertrag stehen. Woher soll ich als Kunde denn bitte wissen, wenn auf der Rechnung ein Artikel mit der Bezeichnung "Kompaktbett" aufgeführt ist, dass es sich nicht um das Bett handelt, was ich im Laden gesehen habe und mir gesagt wurde, das es das mit den Bettkästen ist? Woher soll ich wissen, dass Bettkästen angeblich extra aufgelistet werden?

Diesen Fragen wurde am Telefon auf verkäufertypische Art und Weise jedes Mal fachmännisch ausgewichen. Rückgabe sei ebenfalls ausgeschlossen, da dies nur bis zu 5 Tage nach Kauf möglich sei (nicht nach Lieferung). Sehr interessante Masche, denn wie bitte soll ich, wenn das Bett erst nach einigen Wochen geliefert wird, wissen, dass dann das Falsche geliefert wird? Meine Glaskugel hat mir das leider nicht rechtzeitig vorhersagen können. Nach längerem Hin- und Her bot man uns zunächst an, die Bettkästen nachzukaufen (sollten wohl 335 € kosten, wir würden sie dann etwas günstiger bekommen). Problem ist aber, dass die gar nicht unter die an uns gelieferte Variante des Bettes passen, da bei der Version mit Kästen auch andere Teile anders sein müssen. Das "tolle Angebot" konnten wir also nicht annehmen (hätte ich bei den Kosten vermutlich eh nicht gemacht). Daraufhin haben wir erstmal nicht mehr allzuviel von Möbel Martin gehört.

Ein paar Tage später bekamen wir einen Brief, worin stand, dass man uns ich zitiere "vergeblich versucht hat zu erreichen". Das "vergeblich versucht" besteht nachweislich aus zwei Telefonanrufen innerhalb von 22 Minuten am selben Tag. Zu der Zeit war ich auf der Arbeit und für etwa 1 Stunde mal nicht erreichbar, habe es also erst abends gesehen. Am Abend haben wir dann zurückgerufen, bei Möbel Martin wusste jedoch niemand Bescheid oder konnte uns sonst irgendwie in dem Fall weiterhelfen. Super interne Kommunikation! Dem Brief lag ebenfalls nochmals der Kaufvertrag bei, wo ich bis heute nicht weiß, was ich damit soll. Den Kaufvertrag hatte ich bereits vorher und nur weil ich den dann zweimal habe wirds auch nicht besser. Seither keine weitere Kontaktaufnahme oder irgendein Versuch uns irgendwie zu entschädigen.

Das Problem an der Sache ist natürlich, dass wir prinzipiell das bekommen haben, was im Kaufvertrag steht. Das ist mir klar, aber es ist nunmal nicht das, was wir im Laden haben wollten und uns auch genauso versprochen wurde. Wenn der gute Herr F. uns dann was Anderes aufschreibt (ich bin davon ausgegangen, dass das Teil "Kompaktbett" heißt), dann ist das schon ziemlich dreist und grenzt stark an Betrug. Einen Beweis, dass es uns so gesagt wurde, haben wir natürlich auch nicht (nächstes Mal lasse ich ein Diktiergerät mitlaufen, vielleicht bringt das was.). Am Bett im Laden hing übrigens nur ein Schild "Sonderpreis 475 €" ohne jeglichen Vermerk, dass die Bettkästen extra kosten und es ein anderes Modell als das, wo der Preis dranhängt, ist. Bei anderen Betten war meist auf dem Preisschild optionales Zubehör mit Mehrpreis direkt aufgelistet. Angeblich hing bei diesem Bett auch ein Hinweisschild irgendwo am Kopfende. Nächstes mal muss ich das Möbelstück also erst im Laden zerlegen und nach möglichen versteckten Hinweisen suchen!
Zusammengefasst haben wir nun also den schwarzen Peter gezogen und bleiben auf einem Bett, das wir so nie haben wollten (zu dem Preis hätten wir woanders bessere Betten bekommen.), sitzen. Die gesamte Art ist ziemlich mies und grenzt wie bereits beschrieben stark an Betrug. Ich finde solch ein Verhalten für eine große Möbelkette erbärmlich, werde da aber definitiv erstmal nichts mehr kaufen. Auch Arbeitskollegen haben mir im Gespräch berichtet, dass sie sich bereits bei der Beratung im Laden anhand von Verkäuferfloskeln wie "das ist so günstig, das kann ich ihnen eigentlich gar nicht verkaufen" etc. ziemlich veräppelt vorkamen. Hat Möbel Martin sowas echt nötig?

Meine Forderung an der Stelle ist, dass wenn das Bett ja nun schon angeblich nicht zurückgenommen werden kann, wenigstens ein Preisnachlass machbar sein sollte. Aber auch darauf ist bisher leider niemand eingegangen.